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Achtsamkeit im Coaching. Präsenz statt Perfektion.

  • Writer: Tessa Jeken
    Tessa Jeken
  • Nov 3
  • 4 min read
Präsenz statt Perfektion. Ein Frau steht ruhig und betrachtend mit dem Rücken zu uns vor einem stillen grünen Wasser im Morgennebel.

Manchmal geschieht es in einem winzigen Moment. Etwas triggert uns, wir reagieren, vielleicht zu schnell, zu automatisch. Und erst danach merken wir: eigentlich wollten wir anders handeln.

 

Zwischen Reiz und Reaktion liegt dieser kleine Raum, von dem Viktor Frankl, österreichischer Neurologe und Psychiater, spricht. In diesem kurzen Moment, diesem Raum liegt unsere Freiheit zu entscheiden, wie wir reagieren.

Und genau dort beginnt Achtsamkeit. Und damit auch ein wesentlicher Schlüssel für persönliches Wachstum, innere Stabilität und die Kraft, bewusst zu handeln statt einfach nur zu reagieren.

 

Achtsamkeit im Coaching. Was Achtsamkeit wirklich bedeutet

 

Achtsamkeit im Coaching wird oft mit Freundlichkeit oder Ruhe verwechselt. Dabei geht es nicht darum, immer sanft, geduldig oder liebevoll zu sein. Es geht darum, wahrzunehmen, was gerade ist. Ohne zu bewerten.

 

Achtsamkeit im Coaching bedeutet: Ich beobachte meine Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen, ohne sie sofort ändern zu wollen. Ich erkenne, was passiert, und entscheide bewusst, wie ich damit umgehen möchte. Präsenz ist key. In diesem bewussten Wahrnehmen entsteht Gelassenheit. Und in dieser Gelassenheit beginnt Veränderung.


 Achtsamkeit im Coaching | Präsenz als Kompetenz

 

Coaching ist mehr als Fragen stellen. Es ist ein Raum, in dem Bewusstheit wachsen darf. Achtsamkeit im Coaching bedeutet:

 

  • Präsenz – mit der Aufmerksamkeit wirklich beim Gegenüber zu sein.

  • Bewusste Selbstwahrnehmung – eigene Impulse, Emotionen und Gedanken erkennen.

  • Wertfreie Offenheit – statt vorschneller Bewertung oder Lösung.

 

Für Coaches schafft Achtsamkeit die Fähigkeit, in jedem Moment ganz da zu sein, auch in Stille, auch im Ungewissen. Für Coachees öffnet sie die Möglichkeit, eigene Gedankenmuster, Emotionen und Automatismen zu erkennen.


Jon Kabat-Zinn, der Begründer der modernen Achtsamkeitsforschung, nannte sie „eine bestimmte Art, aufmerksam zu sein, absichtsvoll, im gegenwärtigen Moment und ohne zu urteilen“. Im Coaching ist genau das der Moment, in dem sich Perspektiven verändern.

 

Was Forschung und Praxis zeigen zur Wirkung von Achtsamkeit auf Psyche und Verhalten

 

Zahlreiche Studien bestätigen die Wirkung von Achtsamkeit auf Psyche und Verhalten:

 

  • Menschen, die regelmäßig Achtsamkeit praktizieren, zeigen eine verbesserte Emotionsregulation und höhere Stressresistenz (Kabat-Zinn, 2013; Goyal et al., 2014).

  • In Coaching-Kontexten führt Achtsamkeit zu besserer Selbstwahrnehmung, Empathie und Fokus (Passmore & Marianetti, 2007).

  • Neurowissenschaftliche Studien zeigen, dass Achtsamkeit Aufmerksamkeit und Exekutivfunktionen stärkt, also die Fähigkeit, bewusst zu denken und zu handeln.

 

Kurz gesagt: Achtsamkeit hilft, sich selbst besser zu verstehen. Und genau das ist der Kern jedes Coachingprozesses.

 

Achtsamkeit im Coaching

Achtsamkeit lässt sich leicht, aber wirkungsvoll in Coaching-Gespräche integrieren. Hier einige Beispiele:

 

1. Ankommen im Moment

Zu Beginn einer Sitzung: eine Minute bewusst atmen, einfach wahrnehmen, wie man da ist. Kein Ziel, kein Muss. Nur Präsenz.

 

2. Gedanken beobachten

Wenn Coachees über eine Situation sprechen, kann die Einladung lauten: "Was nimmst du in diesem Moment wahr, in deinem Körper, in deinem Denken, in deinen Gefühlen?“ So entsteht Bewusstheit statt automatischer Reaktion.

 

3. Die Atempause zwischen Reiz und Reaktion

Diese kleine Pause ist das Herzstück von Achtsamkeit. Bevor wir antworten, entscheiden, reagieren, kurz bewusst atmen. Diese bewusste Mikrosekunde mag auf die  Dauer langfristig unsere Haltung im Leben verändern.

 

4. Reflexion am Ende

„Was hast du heute über dich wahrgenommen?“ Eine einfache Frage, die Achtsamkeit vertieft und Integration ermöglicht. Diese kleinen Momente sind unscheinbar, aber sie schaffen Raum für echte Veränderung.

  

Gelassenheit, Klarheit, Präsenz.


Viele Menschen, die Coaching mit achtsamer Haltung erleben, beschreiben ähnliche Veränderungen:


  • mehr Klarheit im Denken,

  • Ruhe in schwierigen Situationen,

  • Klarerer Zugang zu sich selbst, jenseits von Rollen, Erwartungen oder äußeren Mustern.

 

Gelassenheit ist kein Zustand, den man erreicht.

Sie ist eine Haltung, die wächst, wenn man lernt, sich selbst mit Bewusstheit zu begegnen.

 

Warum Achtsamkeit dich freier macht, auch außerhalb des Coachings

 

Achtsamkeit endet nicht, wenn das Coaching vorbei ist. Sie begleitet in alltäglichen Gesprächen, Konflikten, Entscheidungen. Wer achtsam ist, erkennt früh, wann etwas aus dem Gleichgewicht gerät, und kann gegensteuern, bevor Stress, Überforderung oder alte Muster übernehmen.

 

Diese innere Freiheit, zu beobachten, bevor man reagiert, ist oft der entscheidende Schritt zu mehr Selbstführung und emotionaler Stabilität.

 

Achtsamkeit stärkt also nicht nur Bewusstsein, sondern Selbstwirksamkeit. Und damit genau das, was Coaching im Kern unterstützt: den Mut, bewusst zu gestalten, statt nur zu funktionieren.

  

Achtsamkeit erleben. Im Coaching mit mir.

 

Wenn du spüren möchtest, wie Achtsamkeit dein Denken, Fühlen und Handeln verändert, begleite ich dich gerne ein Stück auf diesem Weg.


In meinen Coachings geht es nicht darum, schneller oder „besser“ zu werden, sondern klarer, ruhiger und authentischer. Ich zeige dir, wie du mit ganz einfachen achtsamkeitsbasierten Übungen bewusster Entscheidungen triffst und innere Gelassenheit aufbaust. Auch mitten im Wandel und Phasen der Veränderungen.

 

Schreib mir gerne für ein unverbindliches Gespräch. Manchmal genügt ein winziger achtsamer Moment, um den ersten Schritt zu gehen.

 

Download.

Reflection-Tool: Probiere mein kleines Selbst-Coaching-Tool zum Innehalten. 5 Fragen, um Präsenz & Achtsamkeit zu trainieren.

Weiterführende Literatur und Quellen

Achtsamkeit ist heute gut erforscht und auch in der Coachingpraxis finden sich immer mehr wissenschaftliche Belege für ihre Wirkung. Wer tiefer eintauchen möchte, findet hier eine kleine Auswahl an fundierten Quellen Diese Auswahl verbindet wissenschaftliche Perspektive und praktische Erfahrung, für alle, die Achtsamkeit nicht nur verstehen, sondern leben möchten.


Kabat-Zinn, Jon (2013)

Gesund durch Meditation: Das große Buch der Selbstheilung mit Achtsamkeit.

Droemer Verlag.

Ein Grundlagenwerk zur modernen Achtsamkeitspraxis und Ursprung vieler MBSR-Programme.


Passmore, Jonathan & Marianetti, Olga (2007)

The Role of Mindfulness in Coaching.

The Coaching Psychologist, 3(3), 131–138.

Einer der ersten Artikel, der Achtsamkeit explizit im Coaching-Kontext erforschte.


Goyal, Madhav et al. (2014)

Meditation Programs for Psychological Stress and Well-Being: A Systematic Review and Meta-Analysis.

JAMA Internal Medicine, 174(3), 357–368.

Meta-Analyse, die die positiven Effekte von Achtsamkeit auf psychisches Wohlbefinden belegt.


Van den Assam, Liselotte & Passmore, Jonathan (2022)

How Experienced Coaches Use Mindfulness in Practice.

International Journal of Evidence Based Coaching and Mentoring. Praxisnahe Studie, die zeigt, wie Coaches Achtsamkeit in ihre Arbeit integrieren und welchen Nutzen sie sehen.


Über mich:

Ich begleite Menschen in Phasen der Veränderung, mit Coaching, das Klarheit schenkt, innere Stärke fördert und neue Wege sichtbar macht.


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Vielleicht fragst du dich, ob Coaching dein nächster Schritt sein könnte. Gerne schenke ich dir Zeit für ein unverbindliches Kennenlernen. Schreib mir eine E-Mail und wir finden gemeinsam heraus, ob Coaching für dein Anliegen passt.



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